Langeweile, Unterforderung und Monotonie im Job sind echte Motivationskiller und nicht selten ein Grund, zu kündigen. Doch so weit muss es nicht kommen: Um einem sogenannten “Boreout” vorzubeugen, gibt es verschiedene Strategien. Dazu zählen Möglichkeiten zur Weiterbildung – vom klassischen Workshop bis hin zu alternativen Konzepten, die nicht im direkten Zusammenhang mit den eigentlichen Aufgaben stehen. Sie bringen frischen Wind in den Arbeitsalltag, ermöglichen den Erwerb neuer Kompetenzen und fördern Kreativität und Zusammenhalt.
Wir stellen Ihnen sechs Weiterbildungsmöglichkeiten vor, die sich ganz einfach während der Arbeitszeit umsetzen lassen.
1. Fachspezifische Weiterbildung
Durch die Globalisierung und den digitalen Wandel sind die verschiedenen Berufsbilder ständiger Veränderung unterworfen. Anstatt jedoch neue Stellen zu schaffen oder alte zu ersetzen, empfiehlt es sich, die eigenen Mitarbeiter:innen entsprechend zu schulen und fortzubilden und das vorhandene Wissen entsprechend den fachspezifischen Bedürfnissen zu erweitern. Am besten besprechen Sie gemeinsam, wie Sie die jeweilige Person unterstützen können und welches Format am passendsten ist – ob Online- oder Präsenzlehre, Selbststudium oder Seminar, externe Anbieter oder interne Workshops. Auch Soft-Skill-Trainings, Sprachkurse oder Fortbildungen in MS Office, Photoshop und Co. können sinnvoll sein, um das Skillset Ihrer Mitarbeiter:innen auszubauen.
Wussten Sie schon? Die meisten Arbeitnehmer:innen haben das Recht auf bis zu 5 Tage Bildungsurlaub im Jahr. Damit ist zusätzlicher bezahlter Urlaub gemeint, den Angestellte zu Weiterbildungszwecken nehmen dürfen. Die Berechtigung zum Bildungsurlaub und das Spektrum anerkannter Seminare variiert von Bundesland zu Bundesland. Hier finden Sie eine Übersicht aller Anbieter.
2. Lunch & Learn
Lunch & Learn ist die perfekte Möglichkeit, um mehr Abwechslung in den Unternehmensalltag zu bringen und die Auseinandersetzung mit Themen zu fördern, die außerhalb des eigenen Aufgabenbereiches liegen. Das Konzept sieht vor, dass ein:e Mitarbeiter:in während der Mittagspause über seine bzw. ihre Arbeit berichtet oder einen Expert:innenvortrag zu einem ganz anderen Thema hält, welches im Anschluss diskutiert wird. Nebenbei wird, wie der Name schon sagt, zu Mittag gegessen. Die Teilnahme ist freiwillig, die Atmosphäre zwanglos. Arbeitgeber können Lunch & Learns zusätzlich unterstützen, indem sie das Essen für die Veranstaltung bereitstellen.
3. Pair-Programming
Diese Arbeitstechnik wird häufig in der agilen Softwareentwicklung genutzt. Dabei sitzen zwei Entwickler:innen an einem Rechner und arbeiten gemeinsam an einer Aufgabe. Abwechselnd schreibt immer eine Person als ‘Pilot*in’ den Code, während die andere Person diesen als ‘Navigator:in’ kontrolliert und über den Lösungsansatz nachdenkt. Sowohl die Rollen als auch die Zusammensetzung des Paares werden regelmäßig gewechselt. Auf diese Weise können Probleme schnell identifiziert und die Softwarequalität gesteigert werden. Und natürlich macht die Arbeit gleich viel mehr Freude, wenn man zusammen an einer Aufgabe knobelt.
4. Job-Rotation
Eine weitere Möglichkeit, um Monotonie am Arbeitsplatz vorzubeugen und neue Fähigkeiten zu erlernen, bietet die Job-Rotation. In festgelegten Intervallen wechseln dafür die Mitarbeiter:innen ihren Arbeitsplatz und die damit zusammenhängenden Aufgaben. So werden einerseits Belastungen vermieden, auf der anderen Seite erweitern alle Angestellten ihre Kenntnisse und damit auch ihren Tätigkeitsspielraum. Job-Rotationen können auf horizontaler und vertikaler Ebene erfolgen, also mit gleichen oder unterschiedlich hohen Anforderungen.
5. Reverse-Mentoring
Mentoring ist ein bekanntes Förderkonzept, bei dem Personen mit viel Erfahrung diese mit unerfahrenen Menschen teilen. Aber funktioniert das auch umgekehrt? Beim Reverse-Mentoring sollen die Alten von den Jungen lernen. Berufseinsteiger:innen vermitteln Kolleg:innen mit mehr Erfahrung und Autorität ihr Wissen, zum Beispiel über digitale Technologien, Soziale Medien oder die Interessen der jüngeren Generationen. Dadurch können jüngere Mitarbeiter:innen sich auf verschiedenen Ebenen einbringen und auch ältere Mitarbeiter:innen bleiben auf dem neuesten Stand – eine Win-Win-Situation!
6. Workshops und Seminare
Auch unabhängig von den spezifischen Qualifikationen einer und eines jeden Einzelnen lohnt sich die Weiterbildung. Gerade im Nachhaltigkeitsbereich finden sich viele spannende Themen für Workshops oder Seminare. Das kommt nicht nur der Umwelt zugute: Auch Ihr Unternehmen profitiert davon, wenn sich das Team sich gemeinsam an neue Herausforderungen wagt und sich um einen respektvollen Umgang bemüht. Wie wäre es zum Beispiel mit einem gemeinsamen Mealprepping-Kurs, um gesunde Ernährung zu fördern, einer Schulung zum Energiesparen oder einem Workshop gegen Diskrimierung im Office?
Fazit
Weiterbildung am Arbeitsplatz bringt viele Vorteile: Der Zusammenhalt wird stärker, die Wissensbasis breiter, der Arbeitsalltag spannender und die Zufriedenheit größer. Und das mit geringem Aufwand: Am wichtigsten ist es, Initiative zu zeigen und den Raum zu schaffen, um verschiedene Konzepte auszuprobieren. Im Anschluss können Sie gemeinsam evaluieren, was gut funktioniert hat und was beim nächsten Mal besser laufen kann. Schließlich lernt man nie aus. Und das ist auch gut so!
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