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So bestimmt der Klimawandel den Unternehmenserfolg

Menschen auf einem Klimaschutz-Protest halten ein Plakat hoch

Mit dem fortschreitenden Klimawandel steigt der Druck auf Unternehmen, sich an dessen Folgen anzupassen. Häufige Extremwetterereignisse, gesetzliche Verschärfungen und gesellschaftliche Ansprüche fordern einen dringenden Kurswechsel in der Wirtschaft. Doch zu oft fehlt in Unternehmen das notwendige Bewusstsein für die Auswirkungen, die der Klimawandel auf den eigenen Betrieb hat. In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über die Risiken, Chancen und Maßnahmen nachhaltiger Unternehmensführung.



Diese Faktoren steigern den Handlungsdruck 

Der Klimawandel und seine Folgen sind allgegenwärtig. Trotzdem fehlt es vielen Unternehmen weiterhin an einer effektiven Strategie, um nachhaltige Anpassungsmaßnahmen in ihrer Geschäftspraxis zu verankern. Gerade kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) zeigen sich angesichts möglicher Kosten und mangelnder Ressourcen zögerlich, die notwendigen Anpassungen vorzunehmen. Dabei sind sie von den vielseitigen Risiken in besonderem Maße betroffen. 


Dazu zählen zunächst die Probleme, die aus den veränderten Witterungsbedingungen hervorgehen. Steigende Temperaturen, starker Niederschlag oder Überschwemmungen schaden nicht nur Privatpersonen, sondern sorgen an vielen Stellen für Betriebsunterbrechungen, Gebäudeschäden und Lieferengpässe. Auch die Energieversorgung und Infrastruktur können von Extremwetterereignissen unterbrochen werden. Dies kann zu plötzlichen hohen Kosten führen. Da KMU häufiger zielgruppenspezifisch und regional operieren und in engere Liefer- und Wertschöpfungsketten eingebunden sind, fallen mögliche Schäden deutlich stärker ins Gewicht.


Für weitere Unsicherheit sorgen gesetzliche Auflagen, zum Beispiel zur Nachhaltigkeitsberichterstattung oder zur Vermeidung von Greenwashing. Sie haben zur Folge, dass immer mehr Unternehmen bestimmte Nachhaltigkeitsinformationen offenlegen müssen und ihre Bemühungen nicht beschönigen dürfen. Dies bedeutet nicht nur zusätzlichen Aufwand, sondern setzt auch einen neuen Standard für die Bewertung von Geschäftspraktiken. Bei Nichtbefolgung drohen mitunter Strafen, Bußgelder und Imageschäden.


Drei Menschen im Büro unterhalten sich

Auch auf Seiten der Stakeholder wächst der Handlungsdruck, wie der Sustainability Report 2023 der Beratungsfirma Deloitte zeigt: Etwa zwei Drittel aller befragten Führungskräfte fühlen sich neben den gesetzlichen Vorgaben auch von ihrem Management, Kund:innen, Investor:innen und Angestellten stärker dazu gedrängt, dem Klimawandel mit entsprechenden Maßnahmen zu begegnen. Dies zeigt, dass auch Konsumentscheidungen, die Wahl des Arbeitgebers, mögliche Kooperationen oder Finanzierungen zunehmend von dem Verantwortungsbewusstsein, der Transparenz und der Zukunftsorientierung eines Unternehmens abhängen.


Nachhaltigkeit birgt unentdeckte Chancen

Neben der Minderung möglicher Risiken gibt es weitere Vorteile, die eine nachhaltige Unternehmensführung mit sich bringt. Laut Deloitte zählen dazu vor allem eine Verbesserung des Markenimages und die gesteigerte Zufriedenheit von Kund:innen. Darüber hinaus verbessert eine umweltfreundliche und soziale Ausrichtung nachweislich das Wohlbefinden und die Zufriedenheit von Angestellten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Raum für Innovation und neue Märkte, der sich Unternehmen eröffnet.

Auch finanziell ergeben sich Chancen: Wer den eigenen Energie- und Ressourcenverbrauch senkt, spart gleichzeitig Kosten. Außerdem können nachhaltige Unternehmen ggf. von staatlichen Fördergeldern profitieren oder weitere grüne Finanzierungsquellen erschließen. 

Zuletzt setzen sich Firmen, die Verantwortung für Mensch und Umwelt demonstrieren, positiv von der Konkurrenz ab und garantieren sich dadurch einen Marktvorteil.


Das können Unternehmen tun

Um langfristig für die Folgen des Klimawandels gewappnet zu sein und die genannten Potentiale voll auszuschöpfen, müssen Unternehmen eine Nachhaltigkeitsstrategie ausarbeiten und diese fest in den Geschäftsstrukturen und -prozessen verankern. In ihr sind die Grundsätze, Ziele und Maßnahmen des Unternehmens in Hinblick auf ökologische und soziale Faktoren festgehalten. Außerdem gibt sie Aufschluss über branchenspezifische Risiken und Chancen und stellt sicher, dass gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden. Als übergeordneter Leitfaden für nachhaltigen Wandel bietet sie allen Mitarbeiter:innen eine Handlungsorientierung und schafft so einen gemeinsamen Konsens.


Neben der Strategie ist auch die regelmäßige Berichterstattung ein wichtiger Aspekt verantwortungsvoller Unternehmensführung. Nachhaltigkeitsberichte informieren über Fortschritte und Schwierigkeiten in der Umsetzung der Strategie und schaffen so Transparenz und Vertrauen. Außerdem kann die Offenlegung dieser Informationen für zusätzliche Motivation innerhalb des Unternehmens sorgen und dazu anregen, beschlossene Zielsetzungen einzuhalten oder gar zu übertreffen.  


Fazit

Aktuelle Studien zeigen, dass ein allgemeines Bewusstsein für die Dringlichkeit nachhaltiger Maßnahmen herrscht. Das zeigt sich an den immer lauter werdenden Forderungen von Kund:innen, Investor:innen und Angestellten, aber auch an diversen gesetzlichen Regularien. Trotzdem reagieren viele Unternehmen nur langsam und sporadisch – und das, obwohl rechtzeitiges Handeln Risiken mindern und Wettbewerbsvorteile sichern kann. Um langfristigen Erfolg zu sichern, ist eine Nachhaltigkeitsstrategie empfehlenswert, deren Umsetzung regelmäßig überprüft und kommuniziert wird.



Quellen


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