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Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK)

Eine Frau sitzt am Schreibtisch und analysiert Blätter mit Statistiken.




Was ist der Deutsche Nachhaltigkeitskodex?

Im Jahr 2011 entwickelte der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) als freiwilliges Instrument, um Unternehmen und Organisationen bei der Bewertung, Verbesserung und Kommunikation ihrer Nachhaltigkeitsleistungen zu unterstützen. Der DNK hat sich als eine wichtige Grundlage für die Nachhaltigkeitsberichterstattung in Deutschland etabliert.


Die letzte Version des DNK von 2017 erfreut sich aufgrund ihrer anwenderfreundlichen Kompaktheit insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen großer Beliebtheit. Sie bietet einen praktischen Rahmen für eine vereinfachte Berichterstattung über Nachhaltigkeitsaspekte und deren Management.

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex wird von Unternehmen verschiedenster Art genutzt, unabhängig von ihrer Größe und in nahezu allen Branchen. Darüber hinaus wenden auch Organisationen, Stiftungen, NGOs, Gewerkschaften, Universitäten, Wissenschaftsorganisationen und Medien den Kodex als praktisches Instrument in ihrer täglichen Arbeit an.



Wie hängen die DNK-Kriterien mit den ESG-Kriterien zusammen?

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex umfasst insgesamt 20 Leistungsindikatoren für nachhaltiges Wirtschaften, die in vier Kategorien eingeteilt sind: Strategie, Prozessmanagement, Umwelt und Gesellschaft. Diese Kriterien basieren auf einer Auswahl von Leistungsindikatoren für die DNK-Entsprechenserklärung, die an gängige Berichtsstandards angelehnt sind, wie das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz, den UN Global Compact, die OECD-Guidelines für multinationale Unternehmen, den Leitfaden ISO 26000 sowie Indikatoren der Global Reporting Initiative (GRI) und des europäischen Analystenverbandes EFFAS.

Eine Frau sitzt am Schreibtisch und analysiert Statistiken.

Einige der DNK-Kriterien umfassen vereinbarte Nachhaltigkeitsziele und das Maß der Integration von Nachhaltigkeit in Unternehmensprozesse. Dies beinhaltet auch die Umsetzung dieser Anforderungen in ein oder zwei messbaren Leistungsindikatoren, die sogenannten Key Performance Indicators (KPIs). Dadurch wird Nachhaltigkeit konkret erfassbar, indem die KPIs Informationen über CO2-Emissionen des Unternehmens, Innovationsfähigkeit, Recycling-Anteile usw. liefern.


Der kostenfrei nutzbare Deutsche Nachhaltigkeitskodex, der vom Bundeskanzleramt finanziert wird, enthält bewusst nur die wichtigsten Kriterien, um kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Einstieg in nachhaltiges Wirtschaften und ihr ESG-Reporting zu erleichtern. Der Kodex steht in direktem Zusammenhang mit den unternehmenseigenen ESG-Kriterien, die sich auf Umwelt (E), Soziales (S) und Governance beziehen. In diesem Zusammenhang wird Unternehmen und Institutionen empfohlen, eine Wesentlichkeitsanalyse durchzuführen, um die zunächst wichtigsten ESG-Maßnahmen im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zu identifizieren.



Wie können Unternehmen den DNK nutzen, um ihre ESG-Performance zu verbessern?

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex erfüllt seine Funktion als Rahmen- und Regelwerk sowie als Instrument zur Erfüllung der ESG-Kriterien. Er bietet Unternehmen und Organisationen Unterstützung bei der Bewertung, Verbesserung und transparenten Kommunikation ihrer Nachhaltigkeitsleistungen nach innen und außen. Es ist wichtig zu beachten, dass der DNK kein Zertifizierungssystem ist und es keine zentrale Zertifizierungsstelle gibt.


Der DNK kann zur Verbesserung der ESG-Performance in Unternehmen beitragen, indem folgende Schritte unternommen werden:


  1. DNK-Selbstbewertung: Eine Bewertung der bisherigen ESG-Performance ermöglicht die Identifizierung von Schwachstellen. Die Ergebnisse dienen als Ausgangspunkt für Maßnahmen zur Verbesserung der ESG-Performance.

  2. ESG-Ziele setzen: Basierend auf den Ergebnissen der DNK-Selbstbewertung sollten Unternehmen klare und messbare Ziele zur Verbesserung ihrer ESG-Performance festlegen.

  3. Maßnahmen umsetzen: Konkrete Maßnahmen, wie beispielsweise der Übergang zu erneuerbaren Energien, die Verbesserung von Arbeitsbedingungen oder die Bekämpfung von Korruption und Bestechung, müssen ergriffen werden, um die ESG-Performance zu steigern.

  4. ESG-Performance überwachen und berichten (DNK-Bericht): Die Umsetzung von Maßnahmen und die transparente Berichterstattung stärken das Vertrauen der Stakeholder und positionieren das Unternehmen als verantwortungsvollen Akteur in Bezug auf Nachhaltigkeit, sowohl intern als auch extern.



Wer berichtet nach DNK und wie viele Unternehmen nutzen den DNK?

In Deutschland haben mittlerweile viele Unternehmen die Verpflichtung, über ihr nachhaltiges Wirtschaften zu berichten. Diese Berichtspflicht betrifft jedoch indirekt noch weitere Unternehmen, insbesondere im Mittelstand. Als Teil der Lieferkette sind sie dazu verpflichtet, den größeren, berichtspflichtigen Unternehmen Informationen über ihre eigene Nachhaltigkeit bereitzustellen.

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex wird regelmäßig vom Rat für Nachhaltige Entwicklung aktualisiert und angepasst, um die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung und die Bedürfnisse der Unternehmen und Organisationen zu berücksichtigen. Mit dem DNK haben Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen ein einfach zu handhabendes, erprobtes und kostenfreies Instrument zur Verfügung. Die steigende Akzeptanz zeigt sich in der Tatsache, dass der Deutsche Nachhaltigkeitskodex im April 2023 die Marke von 1.000 Nutzer:innen erreicht hat.

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